Das Hämatologische Diagnostiklabor
Willkommen in unserem Hämatologischen Diagnostiklabor! Unser spezialisiertes Team bestehend aus technischen Mitarbeiter/-innen, Naturwissenschaftlern und Ärzten bietet Ihnen die Möglichkeit zur vollumfänglichen Diagnostik maligner hämatologischer Erkrankungen. Durch die verschiedenen Bereiche des Diagnostiklabors ist es möglich vom Blutbild bis zu genetischen Mutationen die gesamte notwendige Diagnostik bei Leukämien und Lymphomen durchzuführen.
Im Folgenden können Sie mehr über unser Leistungs- und Methodenspektrum erfahren. Es steht für jeden Bereich ein Anforderungsformular zum Download sowie ein Ansprechpartner für Ihre Fragen zur Verfügung.
Laborleitung: Dr. rer. nat. Stefanie Held
Ärztliche Leitung: Oberärztin Prof. Dr. med. A. Heine
Zytologie
Die Zytomorphologie ist die Basisdiagnostik bei dem Verdacht auf eine hämatologische Erkrankung. In unserem Zytologischen Labor bieten wir das gesamte Spektrum der hämatologischen Diagnostik an. Angefangen mit dem klassischem Blutbild über Zytologie, inkl. Zytochemie von peripheren Blutproben, bis hin zur Untersuchung und Befundung von Knochenmarkaspirat, Liquor und Ergußmaterial. Dies stellt die Weichen für den sinnvollen Einsatz von speziellen Zusatzuntersuchungen wie Immunphänotypisierung, Zytogenetik und Molekulardiagnostik. Die Untersuchungen werden sowohl für interne- als auch für externe Zuweiser angeboten. Hierfür stehen uns kompetente Mitarbeiter, moderne Technologien und eine strukturierte Logistik zur Verfügung. Das Labor nimmt regelmäßig an Ringversuchen teil und besitzt stets ein gültiges Zertifikat.
Ein Kernpunkt unseres Labors ist zudem die Aus- und Weiterbildung der ärztlichen Klinikmitarbeiter. Innerhalb eines Rotationssystems werden daher unsere Weiterbildungsassistenten in der hämatologischen Diagnostik unterwiesen.
Anforderungsschein zum Download:
Anforderung-Zytologie
Bei Rückfragen:
- Labor, Technik, Probenannahme: Dr. Stefanie Held (Laborleitung) unter 015158233721 oder 0228-287-17024 (Labor)
- Befundung: Oberärztin Prof. Dr. med. A. Heine (Leiterin medizinische Befundung) unter 0228-287-17050 (Pforte)
Immunphänotypisierung
Die Immunphänotypisierung ist eine zentrale Methode zur Charakterisierung verschiedener Zellpopulationen mit Hilfe fluorenszenz-markierter Antikörper in der Hämatologie. Die Methode der Durchflusszytometrie wird vor allem zur Diagnosestellung und im Therapieverlauf verwendet. Durch diese Untersuchung kann eine Aussage sowohl über die Anzahl der malignen Zellen, als auch über deren Oberflächenantigen-Expressionsmuster getroffen werden. Leukämien und Lymphatische Erkrankungen besitzen eigene, charakteristische Expressionsmuster an ihrer Zelloberfläche, wodurch sie zum einen von gesunden Zellen abgegrenzt werden können, als auch die Art der Erkrankung klassifiziert werden kann.
Die Immunphänotypisierung ist neben der klassischen Zytomorphologie die erste Methode der Wahl, sowohl bei Erstdiagnose als auch in der MRD (minimal residual disease) Diagnostik. Innerhalb kurzer Zeit ist es hierbei möglich die Zellen im Untersuchungsmaterial hinsichtlich ihrer Linienzugehörigkeit (myeloisch/lymphatisch) zu bestimmen und zu quantifizieren. Zudem können in einem Arbeitsschritt mehrere Antigene gleichzeitig untersucht werden. Als Untersuchungsmaterial wird meistens Knochenmarkaspirat oder peripheres Blut untersucht. Bei speziellen Fragestellungen ist es ebenfalls möglich andere Punktate (z.B. Liquor, Ascites, Pleuraerguss) zu untersuchen.
Unser Leistungsspektrum beinhaltet unter anderem:
- Immunphänotypisierung bei akuten Leukämien
- Kompletter Immunstatus
- Immunphänotypisierung bei T- und B-NHL, Multiplem Myelom
- Bestimmung der CD34+ Zellen vor Stammzellapharese
Bei Rückfragen zu:
- Labor, Technik, Probenannahme: Dr. Stefanie Held (Laborleitung) unter 015158233721 oder 0228-287-15772/16470 (Labor)
- Befundung: Oberärztin Prof. Dr. med. A. Heine (Leiterin medizinische Befundung) unter 0228-287-17050 (Pforte)
Methodik:
Die Durchflusszytomtrie erlaubt es ca. 1000 Zellen pro Sekunde aufgrund ihrer Eigenschaften zu detektieren. Die Detektion der markierten Zellen kann entweder anhand des Streulichts, welches Rückschlüsse über die Größe und Granularität der gemessenen Partikel zulässt, oder nach dem Prinzip der angeregten Emission erfolgen. Tritt ein mit Fluoreszenzfarbstoff gekennzeichnetes Teilchen (monoklonaler Antikörper welcher an die Zelle gebunden hat) in den Laserstrahl ein, so wird dieser Farbstoff angeregt und strahlt ein Emissionsspektrum mit einem charakteristischen Maximum aus.
Anforderungsschein zum Download:
Anforderungsformular FACS
Molekulare Diagnostik
Unser Team der Molekularen Diagnostik ist spezialisiert auf die Untersuchung von Leukämie- und Lymphom-spezifischen Markern mittels PCR-Analyse (Polymerase-Kettenreaktion). Unterstützend zur Zytomorphologie und der Immunphänotypisierung wird in der Molekularen Diagnostik ein breites Spektrum vor allem prognostisch und therapeutisch relevanter genetischer Alterationen (z.B. NPM1-Mutation, BCR/ABL, BCL2/JH, etc) identifiziert. Durch sowohl qualitative als auch quantitative PCR-Analysen ist es zum einen möglich initial den Nachweis relevanter genetischer Alteration zu erbringen, zum anderen im Therapieverlauf die MRD (minimal residual disease) hoch sensitiv und spezifisch nachzuweisen. Hierfür stehen in unserem Labor u.a. mehrere Thermocycler als auch ein LightCycler® für Real Time Analysen zur Verfügung.
Methodik:
Mithilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) ist es möglich bestimmte genetische Abschnitte der DNA oder RNA schon aus kleinsten Mengen zu vervielfachen und anschließend zu analysieren. So ist es z.B. in der MRD-Diagnostik möglich, selbst wenn in der Theorie nur ein DNA-Molekül der gesuchten Gensequenz vorhanden ist, dieses nachzuweisen. Um die Qualität der PCR voll ausschöpfen zu können spielt das entnommene Probenmaterial eine wichtige Rolle. Wir können DNA und RNA aus EDTA-Vollblut (notfalls auch Vollblut in Lithium-Heparin) isolieren. Um möglichst viel Material gewinnen zu können ist hier ein möglichst schneller Probentransport essentiell.
Anforderungsschein zum Download:
Anforderung PCR
Bei Rückfragen:
Dr. Stefanie Held (Laborleitung) unter 015158233721 oder 0228-287-15772/16470 (Labor)
FISH Diagnostik
Im Bereich der Fluoreszenz in situ Hybridisierung ist der Nachweis chromosomaler Veränderungen (Aberrationen) mit Hilfe von fluoreszenzmarkierten DNA-Sonden möglich. Daher können mit dieser Methode prinzipiell auf jedem Chromosom spezifische Aberrationen nachgewiesen werden. Die in unserem Labor angebotenen Untersuchungen für maligne hämatologische Erkrankungen sind an die jeweiligen Empfehlungen der Leitlinien angelehnt. Wir bieten für ein erstmaliges Screening oder bei Verdacht auf Progression der Erkrankung eine Auswahl an verschiedenen Basispanels an, die bei der jeweiligen Erkrankung, die wichtigsten und häufigsten Marker enthalten. Ist bereits eine Aberration bekannt, kann natürlich auch eine einzelne Untersuchung angefordert werden. Für die Auswertung der FISH Analyse stehen in unserem Labor Fluoreszenzmikroskope inklusive Kamera zur Dokumentation zur Verfügung.
Um Ihnen bessere Ergebnisse liefern zu können, haben wir unsere FISH-Diagnostik komplett darauf umgestellt, das Probenmaterial von Anfang an selbst zu bearbeiten. Hierfür wird die gesuchte Zellart über Dichtegradientenzentrifugation angereichert, ggf. über isoliert und aufgearbeitet. Bitte beachten Sie daher auch, uns ausreichend Probenmaterial in Heparinröhrchen zur Verfügung zu stellen und keine fertigen Ausstriche einzusenden.
Bei der Einsendung von Probenmaterial zur FISH-Diagnostik, ist anzumerken, dass wir aus methodischen Gründen nur von Montag bis Donnerstag Proben annehmen können.
Anforderungsschein zum Download:
Anforderung-Fish-Diagnostik
Bei Rückfragen:
Dr. Stefanie Held (Laborleitung) unter 015158233721 oder 0228-287-15772/16470 (Labor)